Im Forst am Böllenfalltor und in der Schader-Galerie wird bis zum 23. Oktober noch viel geboten: Führungen, Gespräche mit Künstlern, Präsentationen, Performances und zum Schluss eine ganz besondere Baumpflanzung

Darmstadt, 4. Oktober 2022. Mal Sonnenschein, mal Regen: Wechselnde Witterungsverhältnisse begleiten den Internationalen Waldkunstpfad unter dem Motto Kunst Natur Wandel” in seinem Jubeljahr. 20 Jahre Waldkunstpfad werden gefeiert und das an gleich drei Standorten: im Forst am Böllenfalltor, in der Schader-Galerie und auf dem Gelände des Uesco-Welterbes Grube Messel.

Das Wetter mag Kunstfreunden und ambitionierten Waldspaziergängern egal sein. Fakt ist aber, dass einige Exponate erst bei Sonnenlicht ihre bezaubernde Wirkung entfalten Das ist der Fall bei Jan Gerlings Aëria, einem kinetischen Objekt in leuchtendem Orange, und beim forest dome” des Verspannungskünstlers Jens J. Meyer – strahlt die Sonne am Himmel, tanzen die Blätter der umliegenden Bäume und Sträucher als quirlige Schatten auf den Stoffbahnen und bilden wechselnde, meditationsreife Motive.

Auch Lua Riveras befranste Reifen mit dem Titel Sacred, die an Hawaii-Röckchen erinnern, tatsächlich aber der Maya-Kultur entlehnt sind, und Kim Rathnaus Jellyfish Invasion – Gummiquallen, die in den Bäumen hängen – profitieren von der Sonne. Andere Kunstwerke dieses elften Waldkunstpfades ziehen auf ihre Weise die Blicke auf sich: Ernest Daetwylers Riesenboot gleich am Eingang zum Waldkunstpfad, dem er den Titel High Up in the Air/All at Sea gab, durch schiere Größe und seine rustikale Bauweise, Lee Kuei-Chihs asiatische Reishütchen Circular Column durch ihr tänzelndes Umschlingen eines Baumes. Moritz Dornaufs Waldesruh gibt Rätsel auf, Thomas Mays Green spheres wünscht man, dass die schwergewichtigen Kugeln aus Erde und Gras lange grün bleiben, ehe die Natur sie absorbiert. Bei Imke Rust möchte man sich für die Sitzgelegenheiten bedanken, die sie in ihr Objekt Pause integriert hat. Sally Kidall spendiert einem Baumskelett ein schützendes Zuhause, Ri Eung Woos geschlechtsneutraler Riesenmensch umarmt einen Baum, den es nicht mehr gibt. Regina Frank verbindet ihr Mother Mandala-Patchwork vom Waldkunstpfad 2020 – im Rahmen des Digitalen Waldes per QR-Code – mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft, und auch Nina Bendzko hat sich mit der Zahl 4 beschäftigt. Etwas Magisches haben Helina Hukkataivals kleine Püppchen, die als gute Geister die Bäume beschützen.

Alle Teilnehmenden präsentieren ihre Exponate an einem festen Ort, den sie während des dreiwöchigen Symposiums vor Beginn des Waldkunstpfades gemeinsam mit Kuratorin Ute Ritschel und unter Berücksichtigung der Auflagen der Forstverwaltung ausgewählt hatten. Mit einer Ausnahme: Thomas Neumaier begegnet man häufiger, nämlich immer dann, wenn Besucher seiner Idee vom Travelling forest gefolgt sind und die Baumabschnitte mit Tragegriff, aufgehoben, ein Stück mitgenommen und an einem anderen Ort wieder abgelegt haben – am Wegesrand, bei einem der Exponate oder auch unter einem der acht nicht ganz ernst zu nehmenden Schilder zur Landschaftsordnung, die ebenfalls in Neumaiers Kreativ-Schmiede entstanden sind.

Halbzeit auf dem elften Internationalen Waldkunstpfad. Wer jetzt durch den Wald streift, erlebt alle diesjährigen Kunstwerke noch in voller Schönheit. Nach dem offiziellen Ende am 23. Oktober werden einige Exponate den Wald verlassen, und auch das Infozelt wird abgebaut, um das herum sich der Waldkunstpfad organisiert. Hier gibt es Informationen wie den Lageplan mit Beschreibung der Künstler und Objekte (5 Euro), Waldhonig von Waldkunstbienen (7 Euro), verschiedene Souvenirartikel, und man kann sich bei Kaffee und Kuchen die Zeit bis zum Beginn der öffentlichen Führungen angenehm vertreiben – immer samstags und sonntags ab 15 Uhr (8 Euro). All das wird bis zuletzt angeboten, ergänzt durch Begegnungen mit Künstlern freitags und an den Wochenenden, die teils im Wald, teils in der Schader-Galerie (Goethestraße 1) statfinden.

So unterhält am Samstag, 8. Oktober, ab 18 Uhr die Saxophonistin Susanne Resch mit Virtu elle, einer musikalischen Performance, ihr Publikum in der Galerie. Häuser für Fledermäuse bemalt der niederländische Künstler Fredie Beckmans (Wolkenkuckucksheim) mit kleinen und großen Waldbesuchern am Sonntag, 9. Oktober von 14 bis 17 Uhr am Kinderbauwagen (20 Euro inklusive Haus). Um Anmeldung bis 7. Oktober unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.

Tomorrow I'm alive ist der Titel des Hörspiels einer Studierendengruppe der Hochschule Darmstadt, dessen Bedeutung Prof. Sabine Breitsameter am Freitag, 14. Oktober, ab 14 Uhr in der Galerie vorstellen wird, und am gleichen Tag unterhält sich die Künstlerin Nina Bendzko am selben Ort ab 18 Uhr mit der Wissenschaftsjournalistin Angela Posada-Swafford über ihr Werk Yo Soy Tu Pasado/Ich bin deine Vergangenheit.

Am Samstag, 15. Oktober, geht es um 14 Uhr am Hörweg im Wald und um 16 Uhr in der Galerie noch einmal um das Hörspiel der Studierenden. Bei Remember Hunger am Sonntag, 16. Oktober, gibt es ein Wiedersehen mit dem bereits mehrfach an Darmstädter Kunstprojekten beteiligten US-amerikanischen Eat-Art-Künstlern Spatula and Barcode online in der Galerie ab 13 Uhr. Am letzten Wochenende, lädt Jens J. Meyer in seinen forest dome ein und zeigt, wie man ihn durch augmented reality, digital angereicherte Realität, per Handy von allen Seiten betrachten und in jede beliebige Umgebung übertragen kann: Freitag, 21. Oktober, 14 bis 17 Uhr, und Samstag, 22. Oktober, 15 bis 18 Uhr.

Den krönenden Abschluss des Jubiläums-Waldkunstpfades bildet am Samstag, 22. Oktober, um 14 Uhr die Pflanzung einer Eiche zu Ehren des Ausnahmekünstlers Joseph Beuys am Eingang zum Waldkunstpfad. Spenden für diese Aktion nimmt der Verein gerne entgegen.

Das neue Format des Internationalen Waldkunstpfades, der Digitale Wald, hat sein Zentrum in der Schader-Galerie. Die Ausstellung – darunter Arbeiten des Darmstädter Künstlers und Vorsitzenden des Vereins Kultur einer Digitalstadt e. V., Lukas Einsele, und des Darmstädter Komponisten und Musikpreisträgers Arne Gieshoff – ist bis 23. Oktober Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. Öffentliche Führungen werden freitags um 17 Uhr angeboten.

23 Künstlerinnen und Künstler aus zwölf Ländern präsentieren sich im Jubiläumsjahr mit ihren Werken auf dem Internationalen Waldkunstpfad, der am 3. September eröffnet wurde. Zu sehen sind 31 Exponate, davon 17 analog im Wald und 14 digitale in der Schader-Galerie. Auf dem Gelände des Unesco-Welterbes Grube Messel sind zwei Kunstwerke neu hinzugekommen: Torii von Moritz Dornauf und Green sphere von Thomas May. Diese Ausstellung, zu der vier weitere Objekte aus vergangenen Waldkunstpfaden gehören, begann am 15. September und hat – anders als der Waldkunstpfad am Böllenfalltor – kein offizielles Ende.

Informationen zu den Veranstaltungen im Internet unter https://2022.waldkunst.com und www.waldkunst.com.

Medienkontakt

Verein für Internationale Waldkunst e. V.
Ute Ritschel, Kuratorin
Internationales Waldkunst-Zentrum (IWZ)
Ludwigshöhstraße 137, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 7899537 oder 714612
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Web www.waldkunst.com

 

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